Podcast: Play in new window | Download
Die Digitalisierung vereinfacht Prozesse, sorgt für Klarheit und schafft Transparenz. Auch bei der Finanzplanung eröffnet sie ungeahnte Möglichkeiten. Denn sie erleichtert nicht nur die Verwaltung des eigenen Geldes; digitale Tools können auch aktiv dabei helfen, schneller mehr Vermögen aufzubauen.
Wie das konkret funktioniert, erklärt Matthias Haß, selbstständiger Finanzmakler und Partner von der Unternehmens- und Finanzberatung Accaris.
Vereinfachung und Transparenz
Wenn Haß gefragt wird, wie sich die Digitalisierung auf die Finanzbranche und seinen Beruf ausgewirkt hat, ist er deutlich: „Es hat sich alles verändert.“ Ob Online-Beratung, papierloses Büro oder Automatisierung von Prozessen – die Digitalisierung betreffe nahezu jeden Aspekt seiner Arbeit. Vor allem mit Blick auf die Transparenz habe sich in den letzten Jahren jedoch viel getan.
Heute seien die Menschen in den Beratungsgesprächen oft deutlich informierter, da sie sich ihr Wissen bereits zuvor online angeeignet hätten, etwa über Youtube-Videos. Doch nicht nur das: Neue digitale Tools würden auch auf der Beraterseite dazu beitragen, mehr Transparenz zu schaffen, sodass Kunden ihre Entscheidung noch fundierter treffen könnten.
Um die Kundschaft noch besser aufzuklären, hat Haß außerdem eine Taschenrechner-App entwickelt. Das Ziel: Mit ihrer Hilfe ist es möglich, innerhalb weniger Sekunden zu überprüfen, ob Finanzprodukte, die von einem Berater angepriesen werden, tatsächlich halten, was sie versprechen.
Duch digitale Tools lassen sich aber nicht nur die Chancen und Risiken einzelner Anlagemöglichkeiten besser durchleuchten. Auch die langfristige strategische Finanzplanung sei heute um ein Vielfaches leichter umzusetzen. Haß veranschaulicht das an dem von ihm entwickelten Kontenplan. Dabei wird gemeinsam mit der Kundschaft ein klares finanzielles Ziel festgelegt, das anschließend systematisch und mit festen Regeln und Automatismen verfolgt wird. Der Vorteil: Die Finanzplanung ist deutlich schneller und einfacher in den Alltag integrierbar, weil der Kunde nicht immer wieder darüber nachdenken und sie nachjustieren muss.
So angenehm wie nie zuvor
Ein weiteres Plus, das die zunehmende Digitalisierung für Haß’ Arbeitsalltag mit sich bringt: Er kann viel mehr online und aus dem Homeoffice erledigen und dadurch deutlich effizienter arbeiten. War sein Tag früher mit zwei bis drei Kundengesprächen ausgefüllt, so kann er heutzutage sieben bis acht Gespräche führen – und das bei gleichbleibender Qualität. Mehr noch: Während die Nachbereitung eines Termins teilweise sehr aufwendig und zeitintensiv war, kann der Prozess heute schon wenige Minuten nach Gesprächsende in Gang gesetzt und somit auch erheblich schneller abgeschlossen werden.
Zwar ist eine gewisse Angst vor der Digitalisierung berechtigt, wenn es etwa um den Wegfall von Arbeitsplätzen geht. Auch bei Accaris seien einige Stellen im Prozess der Digitalisierung gestrichen worden. Gleichzeitig seien aber auch neue Tätigkeiten hinzugekommen. So etwa im Bereich Marketing, wo es nun jemanden gibt, der sich um Newsletter und Social Media kümmert. Das Positive daran: Auch diese Jobs seien remote möglich, sodass die Menschen viel freier darüber entscheiden könnten, wie und vor allem auch wo sie ihr Leben verbringen möchten.
Am Ende steht deshalb für Haß fest: Durch die Digitalisierung können wir unser Leben so angenehm gestalten wie nie zuvor. Nun gehe es darum, die Möglichkeiten so gut und kreativ wie möglich zu nutzen und das Beste aus unseren Chancen machen.