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Die Digitalisierung wirkt sich auf nahezu alle unsere Lebensbereiche aus. Sie verändert nicht nur die Art, wie wir arbeiten, sondern auch, wie wir lernen und uns Wissen aneignen. Schulen als zentrale Bildungsinstitutionen müssen diese gravierenden Transformationen berücksichtigen. Vor allem eine Kompetenz muss im Zeitalter der Digitalität, in der jeder ungefiltert Informationen verbreiten kann, verstärkt in den Fokus rücken: die Fähigkeit, kritisch zu denken.
Das Digitale als neues Leitmedium
Für Lisa Rosa ist Digitalisierung kein rein technologischer Begriff. Zwar sei der Prozess des Digitalisierens von vormals physischen Dingen ein wichtiger Bestandteil der Digitalisierung. Rosa versteht darunter aber etwas weitaus Komplexeres: etwas, das die gesamte heutige Gesellschaft prägt und noch lange Zeit prägen wird. Sie sieht darin eine neue Epoche – und die könne natürlich nicht nur aus der Technologie bestehen.
Das Digitale ist laut Rosa das vierte große Leitmedium, das den Buchdruck als letztes Leitmedium ablöst. In der Menschheitsgeschichte hat es bislang drei Leitmedien gegeben. Das erste war die orale Sprache. Mit ihrer Entstehung hat sich die „Menschwerdung“ des Affen vollzogen. Das zweite Leitmedium war die skriptorische Sprache, die von Lesen und Schreiben geprägt war und sich in der Antike entwickelt hat. Das dritte schließlich war der Buchdruck, der im 15. Jahrhundert mit Gutenberg entstand.
Gemein ist allen Leitmedien, dass sie zu enormen Umwälzungen geführt und die menschliche Kultur grundlegend verändert haben. Mit der oralen Sprache ist eine arbeitsteilige Gesellschaft entstanden, die sesshaft werden sowie Ackerbau und Viehzucht betreiben konnte. Die skriptorische Sprache hat zur Staatsbildung antiker Hochkulturen geführt und ohne den Buchdruck wäre die Industrialisierung nicht denkbar gewesen. Mit der Digitalisierung schließlich ist eine neue Informations-, Wissens- und Lerngesellschaft entstanden.
Von den vorangegangenen Kulturumbrüchen lernen
Viel Spaß beim Zuhören!
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